Am heutigen Donnerstag (18.09.2014) erscheint der Director’s Cut von Shadowrun Returns: Dragonfall. Ursprünglich als Zusatzmission zum Basisspiel veröffentlicht, die durch die erfolgreiche Kickstarter-Kampagne möglich wurde, übertraf die Berlin-Mission in Spieletests sogar das Seattle-Setting mit der Mission Dead Man’s Switch. Der US-Publisher Harebrained Schemes um Shadowrun Miterfinder Jordan Weisman entschied sich daher Dragonfall noch einmal als Standalone-Version mit erweitertem Inhalt herauszubringen.
Also Geld schröpfen und die geneigte Spielerschaft noch einmal zur Kasse bitten für ein paar zusätzliche Gadgets im Spiel? Mitnichten. Der Director’s Cut kostet für alle, die den DLC zum Grundspiel noch nicht haben, genauso viel. Und alle die den DLC schon ihr Eigen nennen können, dürfen sich auf ein Gratisspiel freuen. Der bestehende Content wird dabei nicht ersetzt und ist weiterhin über das Basisspiel Shadowrun Returns verfügbar. Er wird lediglich nicht mehr auf den Spieleplattformen wie Steam angeboten.
Die Geschichte von Dragonfall spielt im Berlin des Jahres 2054 und dreht sich um den Fall der Großdrachin Feuerschwinge, die seit ihrem Abschuss 2012 – die einen vermuten überm Ärmelkanal, die anderen über dem radioaktiv verstrahlten Saarland – als vermisst gilt. Wie sie nach Berlin kommt, was sie dort macht und was die Spieler damit zu tun haben, soll an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden.
Der Plot aus der schon verfügbaren Erweiterung wird dabei nicht bloß einfach noch einmal durchgespielt. Neben einer neuen Hauptmission um die Protagonisten Glory, Eiger und Blitz ist es nun möglich alle Charaktere im Team weiterzuentwickeln, nicht nur seinen eigenen. Zu den drei schon vorhandenen möglichen Ende, gesellt sich noch ein weiteres hinzu.
Die Musik trug schon damals beim SNES-Spiel viel zur Atmosphäre bei. Darauf wurde auch bei der PC-Spielumsetzung viel Wert gelegt. Der Director’s Cut setzt hier nochmal einen drauf. Marshall Parker und Sam Powell, die bereits den Score auf dem SuperNintendo beigetragen haben, spendieren dem DC gleich zehn weitere Titel.
Auch technisch wurde der DC weiter aufgebohrt. Es gibt neue Animationen nach dem Motto “schöner sterben” und vor allem ein komplett neues User Interface. Das Kampfsystem wurde grundlegend überarbeitet. Deckung und kritische Treffen sollen jetzt besser ausbalanciert sein. Die Panzerung, die sich vorher stark am Pen&Paper Shadowrun orientierte, wurde neu berechnet. Waren die Gegner früher oft nicht mehr als plumpe Zielscheiben, sollen sie mit einer neuen AI ausgestattet nun etwas intelligenter entscheiden und es den Spielern nicht mehr ganz so einfach machen.
Alles in allem verspricht Shadowrun Return: Dragonfall – Director’s Cut ein spannender Titel zu werden. Bleibt zu hoffen, dass er auch ins Deutsche übersetzt wird. Immerhin spielt es in Berlin. Der Plot ist zwar aus Pen&Paper-Sicht in der Vergangenheit angesiedelt (aktuell 2076), die Story dürfte dennoch interessante Ansätze für eigene Rollenspielabenteuern liefern. Denn pünktlich zur SPIEL 2014 in Essen soll nämlich die lang erwartete deutsche Übersetzung der Regelerweiterung Shadowrun 2050 erscheinen, für alle, denen die ’70er nicht dreckig genug sind. Darin enthalten ist exklusives Material zu Dragonfall mit NSC-Beschreibungen, Hintergründen und zwei Grundrissplänen aus dem Computerspiel. Das Buch erscheint als Limited Edition, also zugreifen!
Wer gerne mal für wenig Geld in Shadowrun Returns schnuppern möchte: Noch bis morgen Abend gibt es im Steam-Shop das Basisspiel mit 75% Preisnachlass.