Der Fingerabdruck von heute ist ein genetischer. Jahrzehnte alte Mordfälle werden wieder aufgerollt um sie mit aktueller Technik neu zu analysieren. Mittlerweile können selbst kleinste Partikel verräterische Spuren eines Täters offenbaren. War vor Jahren noch eine gewisse Menge an Körperzellen notwendig, bspw. ganze Haarwurzeln oder intakte Blutzellen, kommen Kriminalermittler mittlerweile mit wesentlich weniger davon aus. Und die entschlüsselte DNS verrät immer mehr über ihren Besitzer.
Es ist nahezu unmöglich an einem Tatort keine genetischen Spuren zu hinterlassen. Hautschuppen, Haare, selbst Körperausdünstungen führen früher oder später auf die richtige Spur. Dagegen gibt es kaum ein Gegenmittel. Bis jetzt: Erase & Replace von Invisible lässt sich auf Oberflächen sprühen und vernichtet bis zu 99,5 % der eigenen DNS-Spuren. Die restlichen 0,5 % werden mit einem zufälligen Mix aus Fremd-DNS unbrauchbar gemacht.
Klingt fantastisch, ist es auch – momentan zumindest noch. Bei Erase & Replace handelt es sich um ein Projekt der Künstlerin Heather Dewey-Hagborg. Hagborg geht davon aus, dass in fünf Jahren “genetische Privatsphären-Produkte so allgegenwärtig wie Handdesinfektionsmittel sein werden”.