Den hier hatte Sido vermutlich nicht im Sinn, als er über „Mein Block“ rappte: Die Kowloon Walled City ist der Inbegriff eines Häuserblocks. Kompakter geht es wohl kaum. Und da wo viel zusammengepresst wird, entsteht natürlich auch Druck, der mehr als einmal in der Geschichte dieses Hongkonger Stadtteils entweichen musste. Im Jahr 1987 lebten auf einer winzigen Fläche von gerade einmal 210 × 120 Meter rund 33.000 Menschen, was mit einer umgerechneten Bevölkerungsdichte von 1,3 Millionen Einwohner/km² dem dicht besiedeltsten Fleck der Welt entsprach. Kontrolliert wurde diese ummauerte Stadt von den Triaden, der chinesischen Mafia. Die Räumung dieses Brennpunktes dauerte mehrere Jahre – 1994 wurde das letzte Gebäude dort abgerissen.
Der Stadtteil bot die Kulisse für zahlreiche Filme, darunter Jackie Chans Hard to Die oder Bloodsport mit Jean Claude Van Damme. Im Jahr 1989 erschien ein deutsche Dokumentation über das Viertel. Gerade erst präsentierte das Wall Street Journal in einer 17-minütigen Doku einen Blick auf den Ort – 20 Jahre nach seinem Abriss. Auf hongwrong.com gibt es aktuell eine Fotostory mit vielen beeindruckenden Fotografien über die Entstehung und das Leben in Hak Nam, der Stadt der Dunkelheit.
- Link: A Brief Visual History of Kowloon Walled City (englisch)