SR heute: Bio-Hacking
In der Medizin sind sie nicht mehr wegzudenken: Implantate und Prothesen. Zwar sind viele davon immer noch im experimentellen Stadium, eine ganze Reihe haben aber einen Grad der Entwicklung erreicht, mit dem sie nahezu routinemäßig eingesetzt werden. Hirnschrittmacher, künstliche Herzen, Hüftgelenke, Hörgeräte im Mittelohr. Prothesen werden immer funktionaler und ergonomischer. Und Robotertechnologie hat Einzug gehalten. Beine, die einen nahezu normalen Gang ermöglichen, Hände, die per Gedanken greifen und ihre Kraft auch bei empfindlichen Gegenständen kontrolliert einsetzen können. Mittlerweile übertreffen künstliche Körperteile bereits ihre natürlichen Pendants, wie ein Blick in den Profisport zeigt.
Fernab der kostenintensiven medizinischen Anwendungen, die krankheits- oder unfallbedingte Defizite ausgleichen sollen, hat sich eine Szene entwickelt, die nach dem Do-it-yourself-Prinzip die natürlichen Einschränkungen des menschlichen Körpers überwinden will. Bio-Hacker züchten in Heimlaboren an DNA, Bakterien und Bioware. Selbst entwickelte Cyberware wird gleich selbst eingepflanzt. Die einfacheren Eingriffe sind u.a. das Implantieren von Magneten unter der Haut, mit denen technische Geräte gesteuert werden können. Die komplexeren reichen bereits bis zur Erweiterung des Hörsinns.